Erst wurde China erobert, nun steht Europa auf dem Plan: Unternehmen aus China, wie Oppo, Oneplus, Xiaomi und Huawei, haben diesen Sprung bereits mit teils größerem und, teils kleinerem Erfolg gewagt. Vivo Smartphones sind als Nächstes an der Reihe.
Kürzlich fand der erste Auftritt der Chinesen in Europa statt, und zwar im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz, auf der Sie ihre neuen Produkte und ihre Strategie vorstellten. Eigentlich war diese Vorstellung bereits auf einer Messe Ende Februar geplant, allerdings kam die Corona-Pandemie dazwischen. In der Zwischenzeit fand bereits die turnusgemäße Vorstellung der neuen Konkurrenzmodelle statt - so konnte Vivo den Markt noch weiter beobachten. In China belegen günstige Handys von Vivo schon den zweiten Platz in den Verkaufszahlen - hinter Huawei. Der Marktanteil von Vivo liegt damit in China bei rund 17,1 Prozent.
Bei Vivo handelt es sich um ein unabhängiges Unternehmen ohne Muttergesellschaft. Somit wird weder Hard- noch Software mit anderen Unternehmen geteilt und die Forschung eigenständig betrieben. Insgesamt arbeiten mehr als 10.000 Angestellte bei Vivo, die sich in Amerika und Asien auf insgesamt neun Zentren verteilen. In Europa ist die Zentrale in Düsseldorf angesiedelt.
Europäischer Markteintritt von VIVO
Wer einmal einen Blick auf einige der Produkte von Vivo wirft, stellt schnell fest, dass es sich um keine direkte Konkurrenz für die Mitbewerber Realem, Oneplus oder Oppo handelt. Im Fokus von Vivo stehen günstige Handys im unteren Preissegment. Zwei Modelle umfasst aktuell die Y-Serie - diese kosten beide weniger als 300 Euro. Dennoch zeichnen sich die Smartphones durch Designfunktionen, gute Kameras und eine starke Batterie aus.
Gute Aussichten für den Markt von Vivo in Deutschland, denn im unteren Preissegment werden hier rund 20 bis 40 Prozent der Smartphones verkauft. Es besteht somit ein sehr großer Markt für die günstigen Geräte, auch bei einem späteren Ankauf beziehungsweise Verkaufen. Dennoch führt aktuell noch Samsung dieses Segment klar an.
Vielzählige Premieren von Vivo - Tolle Smartphones zu guten Preisen
Dennoch beschränkt sich das Angebot von Vivo nicht nur auf die preiswerte Y-Serie. Sie haben auch ein wirklich leistungsstarkes Smartphone in ihrem Angebot, welches sich hinsichtlich seiner Kameratechnologie den neuesten Innovationen bedient. Dieses Gerät kostet derzeit 800 Euro und besitzt ein Gimbal in dem Hauptobjektiv der Kamera, durch welches die Handbewegung wesentlich besser als von einem herkömmlichen Bildstabilisator kompensiert wird. Premieren feiert das chinesische Unternehmen ohnehin gerne - sein Modell X5Max war beispielsweise das weltweit dünnste Smartphone, das X20Plus UD das erste, welches unter seinem Bildschirm über einen Fingerabdrucksensor verfügte. Auch das erste Display ohne Rand geht auf das Konto von Vivo.
Das Apex 2020, das Konzept-Smartphone von Vivo, machte klar, wie viel Kompetenz der Hersteller mitbringt. Das Gehäuse wies keine Seitenkanten und Öffnungen auf, die Kamera verfügte über einen siebenfachen optischen Zoom und war unter dem Bildschirm integriert.
Dennoch muss das Unternehmen, um sich fest als Marke in Europa und Deutschland zu etablieren, mit seiner günstigen Y-Serie Umsätze generieren. Dabei ist besonders das Preissegment unterhalb von 150 Euro sehr problematisch, da es nur geringe Margen bietet. Lohnenswert wird es erst ab Preisen von circa 250 Euro. Dennoch liegen auch dann die Margen im Durchschnitt nicht bei mehr als fünf bis zehn Prozent. Die Gewinne können eher in den mittleren und oberen Preisklassen generiert werden.